Am 8. August 2023 tagte der noch junge Klimabeirat aus Dortmund zum 7. Mal.
Zwischen den Klimabeiräten Dortmund und Münster sowie dem Klimabeirat Gütersloh besteht mittlerweile ein intensiver Austausch. Dortmund gehört z. B. zu den Städten, die wie Münster Teil des EU-Projekts „100 climate neutral and smart cities“ gehört.
Die Tagesordnung wies einige interessante Punkte auf:
Zunächst berichtete ein Mitarbeiter der Handwerkskammer über einen neuen „Nachhaltigkeits-Check„, der von der HK Dortmund miterarbeitet wurde und mittlerweile von weiteren HKs angeboten wird. Die ersten Handwerksbetriebe in Dortmund haben sich schon mit den an den SDGs orientierten Nachhaltigkeitszielen auseinandergesetzt und wollen ihr Unternehmen zukunftsfähig aufstellen. Am 16. November soll ein erstes Nachhaltigkeitsforum Handwerk stattfinden, bei denen u. a. best-practice-Beispiele präsentiert werden.
Der Dortmunder Dezernent für Mobilität, Arnulf Rybicki, berichtete im Folgenden von den aktuellen Themen aus seinem Zuständigkeitsbereich. Verwaltungsintern wird gerade versucht, ein einheitliches, ämterübergreifendes Fahrzeugmanagement einzuführen und insgesamt das Prinzip des „klimaneutralen Dienstgangs“ einzuführen. Letzteres ist u. a. deshalb eine Herausforderung, weil viele Verwaltungsmitarbeitende für stadtinterne Dienstgänge noch ihren Privat-PKW nutzen…
Lärmschutz und Luftqualität sind in Dortmund ebenfalls wichtige Themen, worüber intensiv diskutiert wurde: Es geht um die Ausweitung von Geschwindigkeitsbegrenzungen…
In einem nördlichen Stadtgebiet soll ein Tempo-30-Gebiet zu Testzwecken eingerichtet werden. Die Geschwindigkeitsbegrenzung darf den ÖPNV nicht beeinflussen, wodurch er unattraktiver und teurer werden dürfte. Deshalb wurde ein Gebiet ausgesucht, in dem die Stadtbahn unterirdisch verläuft.
Beim dritten großen Tagesordnungspunkt „Beitrag der EDG zur Erreichung der Klimaneutralitätsziele von Dortmund“ stellte Prof. Dr. Wallmann, Geschäftsführer der Entsorgung Dortmund GmbH (EDG), das Unternehmen und seine Maßnahmen im Bereich Klimaschutz vor. Ein Schwerpunkt bildete dabei das Thema Kreislaufwirtschaft, das im EDG-Unternehmensverbund eine zunehmend wichtigere Rolle spielt, da u. a. die gesetzlichen Regelungen Anpassungen einfordern. Eine grundlegende Infrastruktur ist vorhanden, darunter Wertstoffhöfe, Altglas- und Altpapiererfassung etc. Die Herausforderung wird darin bestehen, Stoffströme lokal zu verwerten. Im Bereich Boden- und Baustoffrecycling soll das Material „umgewandelt“ und lokal als neuer Baustoff (Substitution von Primärrohstoffen) eingesetzt werden. Auch die Altholzaufbereitung – insb. im Bereich Sperrmüll – soll ausgebaut werden und das Holz zumindest als Holzhackschnitzel zum Heizen oder zur Verwertung in Spanplatten genutzt werden.
Neugierig waren die Gäste vor allem auf das Thema „Definition des Begriffs Klimaneutralität„, das offenbar jeden Klimabeirat beschäftigt. Die dazugehörige Arbeitsgruppe hatten aber noch keine fertige Tischvorlage erarbeitet, weshalb das Thema in der kommenden Beiratssitzung im November erneut auf der Tagesordnung stehen wird.
Fazit: Es ist spannend zu sehen, dass sich viele Themen doch sehr ähneln. Dortmund hat – anders als Münster – neben der hauptamtlichen Geschäftsführung auch ein Team an Vorstandsmitgliedern, die sich die Sitzungsleitung teilen. Da sich der Beirat neben Vertreter:innen der Klimaschutzszene vor allem auch aus Vertreter:innen verschiedener Dortmunder Institutionen zusammensetzt, hat die jeweils gastgebende Institution auch die Möglichkeit, sich und ihr Klimaengagement in der Sitzung besonders zu thematisieren.
Anders als Münster trifft sich der Klimabeirat Dortmund nur viermal im Jahr.
Die nächste Sitzung in Dortmund ist am 16. November 2023.